Betriebliche Nachhaltigkeits-Bilanz

In unserer Wirtschaft bestimmen Angebot und Nachfrage die Preisfindung automatisch und gerecht – das lehrt uns die klassische Ökonomie bis heute. Vielen Menschen ist aber inzwischen bewusst: Das stimmt nicht. Unser aktuelles Wirtschafts- und Preissystem lässt die Auswirkungen auf Mensch und Natur – etwa die negativen Effekte auf Gesundheit, Klima, Biodiversität, Boden- und Wasserqualität – außer Acht. Die Folgekosten werden auf die Gesamtbevölkerung umgelegt und sogar auf folgende Generationen verschoben.

Ökologisch / nachhaltig arbeitende Betriebe

  • verzichten auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel,

  • halten weniger Tiere pro Hektar und in tiergerechten Ställen,

  • kaufen möglichst viele Betriebsmittel aus der Region,

  • beschäftigen mehr Arbeitskräfte,

  • schonen die natürlichen Ressourcen,

  • fördern die Bodengesundheit und die Biodiversität.

Der höhere betriebliche Aufwand und/oder in Kauf genommene niedrigere Erträge werden aber bisher nicht oder unzureichend vergütet und – wenn überhaupt – lediglich als finanzielle Zusatzausgabe oder monetärer Verlust verbucht. Es bleibt dem Landwirt keine andere Wahl, als dies durch höhere Produktpreise auszugleichen.

Das möchte die Regionalwert AG ändern. Betriebe und Unternehmen werden auch bezüglich ihrer ökologischen und sozialen Beiträge zum Gemeinwohl bewertet. Dafür braucht es ein neues Bewertungssystem, das diese Aspekte berücksichtigt. Ein entsprechendes Projekt zur Entwicklung einer praxistauglichen „Nachhaltigkeits-Bilanz“ wurde gerade von der ersten deutschen Regionalwert AG in Freiburg durchgeführt. Die Idee: Mittel- und langfristig muss es für die Betriebe auch ökonomisch sinnvoll sein, nachhaltig und in der Region für die Region zu wirtschaften. Das Projekt plant, langfristig die Vergütung der Nachhaltigkeitsleistungen über einen Fonds zu finanzieren.

Projekt „Richtig Rechnen“
Buch „Richtig Rechnen“