Einmal die Perspektive wechseln und in eine andere Rolle schlüpfen – das ermöglichten die Regionalwert AG Münsterland, der Ernährungsrat Münster e.V. und die NABU-Münsterland gGmbH in ihrer gemeinsamen Veranstaltung am 5. Juni.

In der Hafenkäserei in Münster erhielten die Teilnehmenden zunächst grundlegende Informationen zur Landwirtschaft im Münsterland und zu den Herausforderungen, die die Klimakrise und die Biodiversitätskrise mit sich bringen. Auch aktuelle Trends in der Ernährung wurden verdeutlich.

Zwei Szenarien – ein Ziel: die Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltiger entwickeln. Sowohl der Bauernverband als auch die Bio-Verbände vertreten Ideen zur enkeltauglichen Ausgestaltung der Agrarwende. Die Strategien und Ansätze hierfür unterscheiden sich jedoch. Eine vorgespielte Interviewsituation mit den wesentlichen Aussagen der unterschiedlichen Interessensgruppen verdeutlichte das.

Die Perspektive wechselten die Teilnehmenden anschließend in einem der beiden Szenarien zur Agrarwende: im Szenario „Zukunftsbauer“ des Bauernverbandes und im Szenario zur ökologischen Agrarwende der Bioverbände. Die Teilnehmenden setzten sich mit den jeweiligen Zielen und Sichtweisen auseinander. Dabei schlüpften sie in die Perspektive von Landwirtschaft, Naturschutz, Verarbeitung & Handel, Gastro & Gemeinschaftsverpflegung sowie der Verbraucher*innen. Die zentrale Frage: Wie erreichen die verschiedenen Gruppen im jeweiligen Szenario gemeinsam eine enkeltaugliche Land- und Ernährungswirtschaft?

Abschließend verteilten die verschiedenen Gruppen gemeinschaftlich 100 Mio. Euro an 14 übergreifende Entwicklungsthemen, die für die Weiterentwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft relevant sind.

Das Fazit: Einmal über den Tellerrand schauen, öffnet neue Perspektiven und ein größeres Verständnis für die Belange unterschiedlicher Interessensgruppen. Um eine enkeltaugliche Landwirtschaft zu entwickeln, müssen alle an einem Strang ziehen und sich unterschiedlicher Entwicklungsthemen öffnen. Und es benötigt neben dem politischen und gesellschaftlichen Willen eine ausreichende finanzielle Ausstattung.